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Dollar-Rallye kommt trotz höherer Renditen ins Stocken

( Lesedauer 2min )

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25 October 2022

geschrieben von
Enrique Diaz-Alvarez

Chief Risk Officer

An den Devisenmärkten herrscht eindeutig das Gefühl, dass die Dollar-Rallye vorerst beendet ist. Die Renditen der US-Staatsanleihen und die Erwartungen der Fed stiegen auf neue Rekordhöhen, aber der Dollar konnte davon nicht profitieren und beendete die Woche gegenüber allen anderen G10-Währungen mit einem Minus.

D
ie internationalen Zinssätze folgen nun ziemlich genau den US-Zinssätzen und die Märkte kommen vielleicht zu dem Entschluss, dass sie die Chancen einer Energiekrise in Europa überschätzt haben, was es schwer macht sich auf einen teuren US-Dollar einzulassen. Eine besondere Erwähnung verdient unser alter Favorit, der brasilianische Real, der in dieser Woche die stärkste Währung war und auch die beste Performance des Jahres zeigte.

Diese Woche findet am Donnerstag die EZB-Sitzung für Oktober statt. Eine weitere massive Anhebung um 75 Basispunkte wird von den Märkten und von uns selbst erwartet, aber der entscheidende Faktor für die Marktreaktionen dürften die Äußerungen von Präsidentin Lagarde auf der Pressekonferenz sein. Die Flash-PMI-Indizes für die Wirtschaftstätigkeit am Montag in den USA, der Eurozone und dem Vereinigten Königreich werden mit der EZB-Sitzung um die Aufmerksamkeit der Märkte konkurrieren. Der wichtige PCE-Inflationsbericht für die USA wird am Freitag eine arbeitsreiche Woche abschließen. Dies ist vielleicht die Inflationszahl, der die Federal Reserve die größte Aufmerksamkeit schenkt.

EUR

Eine entscheidenden Woche für die Gemeinschaftswährung. Neben der EZB-Sitzung am Donnerstag werden am Montag auch die PMI-Indizes veröffentlicht. Die Erwartungen sind recht pessimistisch und gehen von einer weiteren Abwärtsbewegung aus. Allerdings könnten die jüngsten Rückschläge bei den Energiepreisen und die angekündigten äußerst großzügigen staatlichen Unterstützungspakete für Haushalte und Unternehmen die Märkte positiv überraschen. Was die EZB betrifft, so könnte Lagarde neben der erwarteten Anhebung um 75 Basispunkte weitere Klarheit darüber verschaffen, wie hoch die Zentralbank ihren Leitzins ansetzen wird. Nach den derzeitigen Markteinschätzungen liegt dieser deutlich unter 3 %, was uns als relativ niedrig erscheint. Wenn sich die Erwartungen auf ein vernünftigeres Niveau zubewegen, könnte der Euro etwas Unterstützung erhalten.

 

USD

Die Markterwartungen für den Endzinssatz der Federal Reserve, d.h. das Niveau, bei dem die Fed erwartet, den Zinserhöhungszyklus zumindest zu pausieren, haben letzte Woche trotz weniger makroökonomischer Nachrichten endlich die 5 %-Marke überschritten. Daly und Evans waren die ersten Fed-Vertreter, die sich nach dem Überschreiten dieser psychologischen Schwelle zu Wort meldeten und schien anzudeuten, dass der Wert hoch genug oder vielleicht sogar ein bisschen zu hoch für ihren Geschmack sei. Der nächste Meilenstein in diesem beispiellosen Zinserhöhungszyklus wird die Veröffentlichung des Inflationsberichts für die persönlichen Konsumausgaben am Freitag sein. Alle Augen richten sich auf die Kernzahlen für den Monat, obwohl diese auf das Jahr hochgerechnet bei fast 6 % liegen, könnte eine Überraschung nach unten unverhältnismäßig negative Auswirkungen auf den US-Dollar haben, da die Märkte einen immer stärkeren US-Dollar erwarten.

 

GBP

Während sich die Märkte nach dem Rücktritt von Liz Truss wieder stabilisieren, findet das Pfund Sterling nach einem äußerst schwierigen Monat allmählich wieder Tritt. Die Nachricht vom Sonntag, dass Boris Johnson aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur ausscheidet und damit den Weg für Rishi Sunak frei macht, schien die Anleger am frühen Montagshandel in Asien zu erfreuen. Dem Pfund verlieh das weitere Unterstützung, die größten Abwärtsrisiken scheinen vorerst beseitigt zu sein. Der Schlüssel liegt nun in der Reaktion der Bank of England auf ihrer nächsten Sitzung Anfang November. Eine Zinserhöhung um 100 Basispunkte dürfte alle weiteren Vermutungen zerstreuen, dass die britischen Behörden beabsichtigen, sich durch aus der Misere herauszuwinden. Das könnte dem Pfund Sterling einen erheblichen Auftrieb geben.

 

 

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