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Rezessionsängste treiben Anleger in sichere Häfen

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4 July 2022

geschrieben von
Enrique Diaz-Alvarez

Chief Risk Officer

Die vergangene Woche war ein passender Abschluss einer harten ersten Jahreshälfte für Risikoanlagen. Rezessionsängste treiben die Devisenmärkte nun stärker an als die Politik der Zentralbanken oder Zinsunterschiede und der Dollar hat davon profitiert.

Die vergangene Woche bildete da keine Ausnahme. Während die Aktienkurse zurückgingen und die Zinsen für Staatsanleihen einen Rekordrückgang verzeichneten, stieg der Dollar gegenüber allen wichtigen Währungen mit Ausnahme des Schweizer Frankens und des japanischen Yen stark an, da letzterer anscheinend versucht, seinen Status als Safe-Haven-Währung wiederzuerlangen.

D
ie Währungen der Schwellenländer gaben gegenüber dem Dollar nach, konnten sich aber größtenteils gegenüber den europäischen Währungen behaupten. Da die günstigen Bewertungen und die massiven Zinsunterschiede zu ihren Gunsten zumindest einige Anleger zu locken scheinen.

Die Rezessionsängste haben sich verstärkt, unserer Meinung nach in einem ungerechtfertigten Ausmaß. Aus diesem Grund ist der US-Arbeitsmarktbericht in dieser Woche von entscheidender Bedeutung. Wir erwarten einen weiteren starken Bericht mit über dem Trend liegenden Zahlen zur Schaffung von Arbeitsplätzen, einer rekordverdächtig niedrigen Arbeitslosigkeit und gesunden Nominallohnzuwächsen. Das dürfte dazu beitragen, die Ängste etwas abzuschwächen. Außerdem werden die Protokolle der letzten Sitzungen der Federal Reserve und der EZB veröffentlicht. Hier sollte es Aufschluss über die Abwägung geben dürfen, die die Zentralbanker zwischen der Eindämmung der Inflation und dem Risiko einer drastischen Konjunkturabschwächung sehen.

EUR

Während die Inflation in den USA einige Anzeichen für einen Höhepunkt aufweist, ist dies in der Eurozone noch nicht der Fall. Zum Teil zurückzuführend auf den größeren Einfluss der Energiepreise und zum anderen auf die allgemein schleppenden Wirtschaftsdaten in der Eurozone. Die mittelfristige Entspannung, die wir letzte Woche beim Kernindex sahen, war ausschließlich auf einmalige administrative Maßnahmen in Deutschland zurückzuführen, während die zweistellige Inflation in Spanien für einige unangenehme Schlagzeilen sorgte. Da eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte bei der nächsten Sitzung so gut wie sicher ist und eine solche um 50 Basispunkte bei der nächsten Sitzung in Aussicht gestellt wird, sind wir der Meinung, dass viele schlechte Nachrichten auf dem derzeitigen Niveau in der Gemeinschaftswährung eingepreist sind und es Raum für einen deutlichen Aufschwung gibt, sobald sich die Risikoaktiva stabilisieren.

USD

In der vergangenen Woche gab es einige ermutigende Anzeichen dafür, dass die Inflation in den USA zwar noch nicht gesunken, aber zumindest nicht mehr gestiegen ist. Das Kernmaß des Preisindexes für die persönlichen Konsumausgaben (PCE) blieb hinter den Erwartungen zurück und scheint sich auf einem Jahresniveau von etwa 4 % stabilisiert zu haben, was zu hoch ist, aber deutlich unter der Gesamtinflation liegt. Da die Preise für Lebensmittel und Energierohstoffe nun nicht mehr steigen und in einigen Fällen sogar sinken, könnte die Inflation in den kommenden Monaten niedriger ausfallen. Wir halten es inzwischen für unwahrscheinlich, dass die Fed die Zinsen noch einmal um 75 Basispunkte anhebt, was zumindest mäßig positiv für den Euro und Risikoanlagen im Allgemeinen ist.

GBP

Die meisten Wirtschaftsdaten aus dem Vereinigten Königreich in der vergangenen Woche fielen weitgehend wie erwartet aus, mit einer eklatanten und besorgniserregenden Ausnahme: das Leistungsbilanzdefizit, hat sich überraschend verschlechtert und ist nun im hohen einstelligen Prozentbereich des BIP. Natürlich werden diese Zahlen durch den massiven Anstieg der Energiepreise getrübt, bei denen das Vereinigte Königreich ein Importeur ist, aber dennoch ist dies ein wichtiger Indikator, den man im Auge behalten sollte. Da es in dieser Woche keine wichtigen Nachrichten gibt, wird das Pfund Sterling von den Entwicklungen in anderen Bereichen abhängen, obwohl mehrere Äußerungen der Bank of England anstehen.

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