Individuelles FX-Risikomanagement, das Ihr Unternehmen vor Wechselkursschwankungen schützt: Zum FX Leitfaden.

Weiterhin enge Handelsspannen bei Hauptwährungen, Yen gerät unter Druck

( Lesedauer 2min )

  • geh zurück
  • Betrug
    Branchen
    Devisenmarkt
    Import / Export
    Presse
    Presse|Über Ebury
    Über Ebury
  • Latest

27 October 2025

geschrieben von
Enrique Diaz-Alvarez

Chief Risk Officer

Der Dollar konnte sich letzte Woche recht gut halten, wenn man bedenkt, dass die einzige veröffentlichte US-Wirtschaftszahl seit Wochen, die Inflationsrate für September ist. Die Inflationszahlen fielen etwas geringer als erwartet aus, Zinssenkungen auf den nächsten beiden Sitzungen der Federal Reserve sind somit so gut wie garantiert.

D
er Yen sorgte für die einzige echte Bewegung unter den G10-Währungen, da die Befürchtungen einer fiskalischen und monetären Lockerung durch die Takaichi-Administration die Währung weiterhin belasten. Positiv hervorzuheben ist, dass der Gewinner der Woche der chilenische Peso war, der aufgrund der Hoffnung eines Sieges der Konservativen bei der bevorstehenden Präsidentschaftswahl und einer Erholung der Kupferpreise zulegte.

Das Marktgeschehen der nächsten Woche wird von der Oktobersitzung der Federal Reserve am Mittwoch dominiert. Es wird allgemein erwartet, dass die Fed die Zinsen senken wird, jedoch besteht erhebliche Unsicherheit über den weiteren Kurs. Die Inflation liegt weiterhin deutlich über den Zielen und aufgrund des Stillstands der US-Bundesregierung (Federal Government Shutdown) gibt es wenig Anhaltspunkte über den Zustand der Wirtschaft. Die EZB-Sitzung im Oktober folgt am Donnerstag, wobei erwartet wird, dass die Zinsen auf absehbare Zeit unverändert bleiben. Die Flash-Inflation der Eurozone für Oktober, wird am Freitag veröffentlicht und schließt die Handelswoche ab.

EUR

Ein unerwarteter Anstieg der PMI-Indizes (Einkaufsmanagerindizes) der Eurozone für die Wirtschaftstätigkeit liefert eine wichtige Bestätigung für unsere Ansicht, dass der Zinssenkungszyklus der EZB zu Ende ist. Wir erwarten, dass die Sitzung dieser Woche ein Non-Event sein wird, wobei Präsidentin Lagarde wenig Bereitschaft für weitere Lockerungen signalisieren wird. Die Verbesserung der PMIs war besonders im deutschen Dienstleistungssektor bemerkenswert, was möglicherweise ein frühes Zeichen dafür ist, dass das deutsche Investitionspaket beginnt, Wirkung zu zeigen. Sowohl die PMIs als auch die Haltung der EZB sollten dem Euro bis Jahresende moderate Unterstützung bieten.

USD

Trotz des andauernden Stillstands der US-Bundesregierung (federal government shutdown) kamen endlich Wirtschaftsdaten aus den USA. Die September-Inflation fiel etwas niedriger als erwartet aus. Dennoch liegt sie weiterhin deutlich über den Zielen, was seit vier Jahren der Fall ist, und die Federal Reserve selbst erwartet, dass sie mindestens bis 2028 dort verbleiben wird. Nichts davon scheint die Zinssenkungen auf der Sitzung dieser Woche oder im Dezember in Frage stellen zu können. Die Aussichten für 2026 bleiben jedoch unklar, insbesondere angesichts des nahezu vollständigen Fehlens zuverlässiger Wirtschaftsdaten inmitten des Regierungsstillstands. Wir gehen weiterhin davon aus, dass der Pfad des geringsten Widerstands für den Dollar mittelfristig abwärts gerichtet ist.

GBP

Der Inflationsbericht für September aus dem Vereinigten Königreich lieferte willkommene Nachrichten für die Bank of England. Die Inflation unterschritt die Erwartungen und blieb gegenüber dem Vormonat unverändert, während der Kern-Index sogar leicht zurückging. Dennoch liegen beide Werte näher an 4 % als an 3 %, und damit deutlich über dem Zielwert von 2 %. Die Märkte sehen eine 50-prozentige Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung vor Jahresende. Ohne eine deutliche Verschlechterung der Daten glauben wir, dass die Bank of England vorsichtig bleibt und die Zinsen unverändert lassen wird, was ein marginaler positiver Faktor für das Pfund ist.

CHF

Der Franken weitete zu Beginn der letzten Woche seine Gewinne aus und stieg auf seinen stärksten Stand gegenüber dem Euro seit letztem November, knapp über die Marke von 0,92. Die Schweizer Währung hat diesen Kurs jedoch seither wieder umgekehrt. Eine Entspannung der Beziehungen zwischen den USA und China könnte für die “Safe-Haven”-Währung zum Gegenwind werden.

Der Fokus liegt diese Woche hauptsächlich auf den globalen Entwicklungen, wobei sowohl die Fed-Sitzung als auch die Gespräche zwischen Trump und Xi das Potenzial haben, die Marktstimmung zu verändern. Im Inland werden Mitte der Woche neue Sentimentindikatoren veröffentlicht, gefolgt von den Einzelhandelsumsätzen für September, die Aufschluss über den Zustand der Binnennachfrage geben werden. Was die ausländischen Käufe betrifft, so fielen die jüngsten Handelsdaten eher solide aus und deuten auf eine Widerstandsfähigkeit der Schweizer Exporte trotz der US-Zölle hin. Dies ist eine gute Nachricht, insbesondere da die Schweizer – den neuesten Schlagzeilen zufolge – weiterhin im Ungewissen über die Wahrscheinlichkeit eines Abkommens mit den USA zur Senkung der Zölle in diesem Jahr sind.

 

TEILEN