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Dollar fällt, Risikoanlagen steigen – Fed deutet Ende der Zinserhöhungen an

( Lesedauer 2min )

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7 November 2023

geschrieben von
Enrique Diaz-Alvarez

Chief Risk Officer

Anleihen und Aktien erholten sich in der letzten Woche weltweit, zum einen aus Erleichterung über die Zurückhaltung der US-Notenbank Federal Reserve hinsichtlich zukünftiger Zinserhöhungen und zum anderen aufgrund der allgemeinen Annahme, dass der schnellste Zinsanhebungszyklus der Geschichte nun vorbei ist. Ein leicht geschwächter Gehaltsbericht aus den USA am Freitag unterstützte diese Hoffnungen. Fast jede große Währung weltweit erholte sich stark gegenüber dem US-Dollar, da die Anleger vor allem in Risikoanlagen investierten. Rohstoffexportierende Länder, und insbesondere die lateinamerikanischen Exporteure, gehörten zu den Gewinnern dieser Entwicklungen, wohingegen die traditionell weniger risikoreichen Währungen wie der japanische Yen und der Schweizer Franken starke Einbußen verzeichneten.

N
ach den Sitzungen der großen Zentralbanken ist nun deutlich, dass der Großteil des Anhebungszyklus vorüber ist, und die Aufmerksamkeit liegt vielmehr darauf, wann und wie weit die Zinssätze gesenkt werden. Allerdings scheint keine der Zentralbanken es momentan eilig zu haben, diese Senkung auch wirklich einzuleiten. Diese Woche wird ungewöhnlich wenig Daten in vielen großen Wirtschaftsgebieten vorweisen können, sodass die Währungsmärkte hauptsächlich von den Nachbeben der Entscheidungen der FED in der letzten Wochen und den ersten Anzeichen einer Verlangsamung am Arbeitsmarkt in den USA bestimmt werden sollten.

EUR

Der Euro erholte sich letzte Woche stark angesichts der Entwicklung des Dollar, aber dem Aufstieg fehlte ein Eurozonen-spezifischer Katalysator. Die PMI-Indizes der Geschäftstätigkeit deuten auf eine stagnierende oder sogar schrumpfende Wirtschaft hin, und Indikatoren wie Einzelhandelsumsätze oder industrielle Produktion scheinen dieser Vorhersage nicht zu widersprechen. Als positive Entwicklung hat sich jedoch gezeigt, dass die Inflation bislang schneller als erwartet gefallen ist. Außerdem konnte die EZB den Zinserhöhungszyklus bei relativ moderaten 4% stoppen. Wir gehen davon aus, dass es, aufgrund der geringen Kost der Währung und der derzeit eingepreisten niedrigen Erwartungen an das Wirtschaftswachstum, mittelfristig Spielraum für eine Aufwertung des Euro geben wird.

USD

Die US-Notenbank Federal Reserve deutete letzte Woche an, dass die Schwelle für weitere Zinserhöhungen in den USA höher liegt, als die Märkte erwartet hatten, und ein Ende des Zinserhöhungszyklus naheliegt. Ein am Freitag veröffentlichter, schwächer als erwarteter Gehaltsbericht hat die Stimmung weiter verbessert, was sich anhand des Aufschwungs der Märkte bemerkbar machte. Die Märkte beginnen, Zinssenkungen bereits im April 2024 einzupreisen, was uns durchaus etwas aggressiv erscheint: Damit ein solcher Zeitplan realisiert werden könnte, bräuchten wir wahrscheinlich eine wesentlich stärkere Abschwächung der US-Wirtschaft als bislang, sowie auch einige Überraschungen in die entgegengesetzte Richtung im Vergleich zu der momentanen Entwicklung der Inflationsrate.

GBP

Zwar ließ die Bank of England die Zinssätze, wie erwartet, unverändert, doch konnte das MPC die taubenhaften Erwartungen des Marktes nicht bestätigen. Das Komitee äußerte Sorge über das weiterhin hohe Lohnwachstum und die anhaltende Inflation. Dennoch half, dass das Pfund Sterling im Vergleich zu den europäischen Währungen besser abschnitt als der Euro.
Diese Woche wird der Fokus auf dem vorläufigen Bericht zum Bruttoinlandsprodukt des dritten Quartals liegen, der am Freitag erscheinen wird.

CHF

Die Verbesserung der Risikoneigung und die schwache Performance risikoarmer Währungen sorgten dafür, dass der Schweizer Franken in der letzten Woche hinter all seinen G10-Pendants zurückblieb, mit den auffallenden Ausnahmen des US-Dollars und des Japanischen Yen. Das EUR/CHF-Paar wird infolgedessen auf seinem höchsten Stand in einem Monat gehandelt, was sich anteilig auf die jüngste Taubenhaltung der SNB sowie die scheinbar geringe Bereitschaft für weitere Zinserhöhungen der Zentralbank zurückführen lässt. Im Gegensatz zu seinen wichtigsten Währungskonkurrenten sind die Gesamt- und Kerninflation in den Zielbereich der Zentralbank zurückgekehrt. Dieser Erfolg könnte die Zentralbank zu einer Kehrtwende in der Leitzinssetzung innerhalb der ersten Hälfte des kommenden Jahres verleiten.
Die für Donnerstag und Freitag anstehenden Reden des SNB-Vizepräsidenten Schlegel könnten Aufmerksamkeit innerhalb der Märkte erregen. Da es in den nächsten Wochen sehr wenig bedeutsame Wirtschaftsnachrichten geben wird, werden diese Stellungnahmen der Zentralbank von hoher Bedeutung sein. SNB-Vorsitzender Jordan wird ebenfalls nächsten Dienstag sprechen.

 

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