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Dollar legt dank starker Arbeitsmarktdaten zu – Yen steigt

( Lesedauer 2min )

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11 December 2023

geschrieben von
Enrique Diaz-Alvarez

Chief Risk Officer

Der eindeutige Gewinner der vergangenen Handelswoche war der Japanische Yen, nach Aussagen der Bank of Japan, die Geldpolitik in naher Zukunft wieder auf ein normales Niveau zurückzuführen, stieg die Währung rasant an. Gleichzeitig legte auch der Dollar zu, nachdem die Zinssätze dank stabiler Arbeitsmarktdaten erneut stiegen.

D
iese Entwicklungen lassen darauf schließen, dass die Notenbank Federal Reserve ihre Leitzinsen in der nächsten Zeit nicht senken wird. Erwähnenswert ist außerdem die Entwicklung lateinamerikanischer Währungen, die innerhalb des Jahres 2023 eine rasante Performance hinlegten und sich dem Trend zu einem stärkeren Dollar entzogen.

In dieser Woche werden gleich mehrere wichtige Daten veröffentlicht werden. Die weltweit wohl bedeutsamsten Daten werden am Dienstag bekanntgegeben: Der US-Inflationsbericht für November. Gefolgt von den letzten Treffen des Jahres der großen Zentralbanken, beginnend mit der Fed am Mittwoch und der EZB und Bank of England am Donnerstag. Nicht zuletzt werden auch die PMI-Indizes der Geschäftsaktivität in den meisten Teilen der Welt die Woche am Freitag abschließen. Somit sollte sich am Ende der Woche ein eindeutigeres Bild wirtschaftlicher, inflationärer und geldpolitischer Entwicklungstendenzen zum Start des Jahres 2024 ergeben.

GBP

Das Pfund Sterling erwartet mit der Dezembersitzung der Bank of England sowie zweier wichtiger makroökonomischen Veröffentlichungen (Arbeitsmarktbericht für Oktober am Dienstag und Bruttoinlandsprodukt für Oktober am Mittwoch) eine ungewöhnlich datenreiche Woche. Zwar ist es durchaus wahrscheinlich, dass die MPC die momentanen Zinssätze unberührt lassen wird, doch gehen wir davon aus, dass ein Vorgehen gegen die Marktbewegungen innerhalb der ersten Hälfte des Jahres 2024 bevorsteht. Wirtschaftsdaten und Mitteilungen seitens der Bank of England werden das Pfund weiter stützen und gleichzeitig dessen Entwicklung der letzten Wochen dank der Widerstandskraft der Nachfrage und dem starken Lohnwachstum hervorheben, die die Zinsen allerdings auch weiterhin auf einem hohen Niveau belassen sollten.

EUR

Auch die vergangene Woche hat die Stimmung innerhalb der Eurozone nicht verändern können: Sowohl die deutschen Produktionsdaten für Oktober als auch die Einzelhandelsumsätze innerhalb der gesamten Eurozone fielen sogar noch schwächer aus als anfangs vorhergesagt. Von der nächsten Sitzung der EZB wird erwartet, dass sie weiterhin keine Zinsänderungen vornehmen wird. Jedoch wird der Fokus auf der Frage liegen, inwieweit die Bank der Erwartungshaltung der Märkte bezüglich einer Zinssenkungen im März nächsten Jahres widersprechen wird. Eine solche Senkung würde im März relativ früh angesiedelt sein, aber die bisherigen Wirtschaftsnachrichten würden eine vorsichtige, dovische Haltung der EZB-Geldpolitik durchaus begründen können, solange die momentan sinkende Inflation weiterhin anhält.

USD

Die Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft ist bemerkenswert. Der Arbeitsmarktbericht für den November fiel deutlich positiver aus und zeigte, dass der Arbeitsmarkt weiterhin stark aufgestellt ist. Neue Arbeitsplätze, Arbeitslosigkeit und Lohnwachstum fielen deutlich überzeugender aus als zunächst angenommen. Obwohl die Zinsen wieder leicht stiegen und folglich der Dollar wieder an Wert gewann, liegt die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer diese Woche vor allem auf dem bevorstehenden Inflationsbericht und der Sitzung der Fed. Eine Unterbrechung des disinflationären Trends und ein Zurückweisen seitens der Fed von den Vorhersagen des Marktes über den Zeitpunkt einer möglichen Zinssenkung, der inzwischen deutlich vor den Vorhersagen der Fed liegt, könnten sich in der kommenden Handelswoche positiv auf den Wert des Dollars auswirken.

CHF

Der Schweizer Franken war zum Ende der vergangenen Handelswoche etwas schwächer im Vergleich zum Euro, hielt sich insgesamt aber im Mittelfeld der G10-Währungen. Der zeitweilige Anreiz, stärker in den Franken zu investieren, könnte jetzt aber mit einer starken Aufwertung des Yen vorüber sein, denn Investoren sind sich immer sicherer, dass ein Wechsel der japanischen Geldpolitik kurz bevorsteht. Wir gehen davon aus, dass der Franken etwas hinter den anderen sicheren Währungen zurückhängen wird. Zudem erwarten wir auch eine starke Abwertung des Franken gegenüber dem Yen, denn die jeweiligen Haltungen der SNB und der BoJ in Bezug auf die Geldpolitik werden nach heutiger Sicht erheblich voneinander abweichen.
Ob diese Annahme auch wirklich Realität wird, wird sich vielleicht schon am Donnerstag, bei der letzten Sitzung der SNB diesen Jahres zeigen. Zu diesem Zeitpunkt scheint eine Änderung der Zinssätze sehr unwahrscheinlich; Investoren werden somit auf mögliche Anzeichen vor der nächsten Sitzung im März achten. Die bisherigen Aussagen der Bank sowie die Inflationsprognosen verlieren trotzdem nicht an Bedeutung und werden ebenfalls weiterhin im Fokus der Marktteilnehmer bleiben. Eine weiterhin positive Entwicklung der Inflationsrate, aber vor allem eine überraschend widerstandsfähige Geschäftstätigkeit könnte die SNB trotz allem davon abhalten, eine neue Geldpolitik innerhalb der nächsten Wochen anzukündigen.

 

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