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Euro-Rallye erhält nach Warnung der EZB neuen Auftrieb

( Lesedauer 2min )

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20 December 2022

geschrieben von
Enrique Diaz-Alvarez

Chief Risk Officer

Wir haben schon seit einiger Zeit vor der Diskrepanz zwischen den Markterwartungen für künftige EZB-Zinssätze und der inflationären Realität gewarnt. Die Zentralbank hat sich auf ihrer Sitzung in der vergangenen Woche eindeutig unserer Ansicht angenähert, indem die EZB ankündigte, die Zinssätze so lange wie nötig um 50 Basispunkte anzuheben.

D
ie US-Notenbank gab sich ebenfalls kämpferisch, und die Bank of England setzte ihre makellose Erfolgsbilanz mit konfusen Botschaften und allgemeiner Verwirrung fort. Der Euro profitierte am meisten, während das Pfund Sterling, die Währungen der Schwellenländer und die Vermögenswerte im Allgemeinen schlecht auf die Nachricht reagierten, dass die beiden wichtigsten Zentralbanken sich weiterhin ausschließlich darauf konzentrieren, die Inflation wieder auf das Zielniveauvon 2% zu senken.

Die Woche vor Weihnachten ist an den Finanzmärkten in der Regel eher ruhig, da sich die Händler auf das neue Jahr einstimmen. Abgesehen vom PCE-Inflationsbericht in den USA am Donnerstag wird es in der nächsten Woche kaum nennenswerte Nachrichten geben. Der Markt verarbeitet immer noch die positiven Überraschungen der Zentralbanksitzungen der letzten Woche, so dass wir weiterhin eine interessante Woche an den Devisenmärkten erwarten.

EUR

Die EZB hat in der vergangenen Woche den Märkten eine unmissverständliche hawkistische Botschaft übermittelt und damit unsere Annahme bestätigt, dass zwischen den Erwartungen künftiger Zinserhöhungen und der Inflationsrealität in der Eurozone eine große Kluft besteht. Präsidentin Lagarde warnte vor Anhebungen um 50 Basispunkte, einer härteren und früheren quantitativen Straffung und einem höheren Leitzinssatz der EZB. Ein weiterer positiver Einfluss auf den Euro waren die PMI-Indizes für die wirtschaftliche Aktivität im Dezember, die sich alle gegenüber dem Vormonat messbar verbessert haben. Das Worst-Case-Szenario einer Energiekrise scheint immer unwahrscheinlicher und Chinas Abkehr von der Nullzins-Politik trägt ( vergleichsweise) zur Aufwärtsstimmung für die Wirtschaft der Eurozone bei. Allerdings hat die Gemeinschaftswährung seit ihrem Tiefpunkt Ende September bereits eine rasante Rallye von über 10 % hingelegt und vielleicht ist im Vorfeld der Weihnachtsfeiertage eine Pause zu erwarten.

USD

Der Dollar wurde in der vergangenen Woche von zwei gegensätzlichen Trends beeinflusst. Einerseits bestätigte der November-Inflationsbericht, dass sich die Kerninflation nun leicht abschwächt und dass wir womöglich den mittelfristigen Höhepunkt der Inflation erreicht haben. Andererseits machte die Federal Reserve deutlich, dass die Inflation weiterhin das wichtigste Ziel der Zentralbank ist. Der berühmte “Dot Plot” deutete auf einen Zinssatz von 5 bis 5,25 % und keinerlei Zinssenkungen im Jahr 2023 hin. Letztendlich wurde die EZB von den Märkten als die aggressivere der beiden Zentralbanken angesehen, und der Euro ging als Gewinner hervor, obwohl der Dollar die Woche handelsgewichtet im Wesentlichen unverändert beendete. Wir werden nun den Bericht über die Verbraucherpreisinflation am Donnerstag aufmerksam beobachten, um zu sehen, ob der Abwärtstrend bei den wichtigsten Komponenten der Inflation in den USA bestätigt wird.

GBP

Während die Zinssätze im Vereinigten Königreich wie von den Märkten erwartet um 50 Basispunkte angehoben wurden, gab es unter den Mitgliedern des Ausschusses eine Spaltung in drei Gruppen, wobei ein Mitglied für eine Anhebung um 75 Basispunkte und zwei weitere für eine Beibehaltung der Zinssätze stimmten. Dies war zwar eine dovishe Entscheidung, aber andererseits schien es einen weiteren Schwenk in der Kommunikation der Bank of England zu geben, diesmal in Richtung restriktiver Haltung und Akzeptanz höherer Markterwartungen für zukünftige Zinserhöhungen. Insgesamt eine wirre Nachricht, die zu einer unterdurchschnittlichen Performance der Währung führte, denn das Pfund Sterling beendete die Woche am unteren Ende der G10-Währungsrangliste. In dieser Woche werden keine wichtigen Nachrichten veröffentlicht, so dass zu erwarten ist, dass das Pfund Sterling von den Ereignissen in anderen Ländern abhängt.

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