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EZB stoppt Euro-Rallye vorzeitig

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31 July 2023

geschrieben von
Enrique Diaz-Alvarez

Chief Risk Officer

Die zunehmend schwachen Wirtschaftsdaten haben dem Euro nicht gerade geholfen, was ihm in der vergangenen Woche schließlich zum Verhängnis wurde, war eine überraschend zurückhaltende EZB-Sitzung. Der Euro hatte schon die ganze Woche über gewackelt, aber die Aussicht auf Zinssätze von unter 4 % ohne klare Anzeichen für eine rückläufige Kerninflation brachte die Währung ins Taumeln, und die übrigen G10-Währungen folgten dem Weg nach unten gegenüber dem Dollar.

D
ie Währungen der Schwellenländer hielten der Dollar-Rallye sehr gut stand, die Performance der Woche wurde von dem südafrikanischen Rand, dem mexikanischen Peso und dem brasilianischen Real angeführt, wobei die beiden letztgenannten Währungen ihre hervorragende Entwicklung im bisherigen Jahresverlauf fortsetzten.

Eine ereignisreiche Woche erwartet uns. Am Montag werden das BIP-Wachstum der Eurozone für das zweite Quartal und die Inflationsdaten für Juli veröffentlicht.

Es wird von entscheidender Bedeutung sein, ob diese beiden Zahlen den dovishen Kurs der EZB bestätigen; sollte die Kerninflation nach oben tendieren, könnte es an den Devisenmärkten interessant werden. Die Bank of England tagt am Donnerstag. Am Freitag stehen in den USA die Daten zur Lohnentwicklung an, ein wichtiger Termin nach einer Reihe positiver wirtschaftlicher Überraschungen in den USA. Diese zeigt eine überraschenden Widerstandsfähigkeit der amerikanischen Wirtschaft trotz höherer Zinsen. Der August ist traditionell ein ruhiger Handelsmonat an den Devisenmärkten, aber 2023 könnte sich angesichts der sich häufenden Unsicherheiten als Ausnahme erweisen.

EUR

Die schlechte Stimmung im produzierenden Gewerbe drückte die PMI-Ergebnisse auf ein Niveau, das einer Rezession gleichkommt. Dies hat zweifellos den EZB-Rat belastet, der wie erwartet eine Zinserhöhung beschloss, aber deutlich machte, dass die September-Sitzung völlig offen sei. Der Tonfall von Lagarde in der Pressekonferenz verstärkte das Gefühl der Vorsicht. Die Aussicht auf einen Leitzins von nicht einmal 4 % ließ den Euro drastisch sinken. Die EZB scheint darauf zu setzen, dass die Inflation ein nachlaufender Indikator ist, der angesichts der schwachen Konjunktur und der in den USA und den meisten Schwellenländern deutlich sichtbaren disinflationären Tendenz unweigerlich zurückgehen muss. Die Flash-Inflationszahlen vom Montag werden ein wichtiger Indikator sein.

USD

Die US-Notenbank hat in der vergangenen Woche die Zinsen erneut angehoben und die Tür für weitere Erhöhungen offen gelassen. Da die Inflation anscheinend rückläufig ist, könnte dies durchaus bedeuten, dass der Zinserhöhungszyklus vorbei ist, aber die US-Wirtschaft übertrifft weiterhin die Erwartungen und der Arbeitsmarkt bleibt stabil. Die BIP-Zahlen der letzten Woche überraschten positiv, was auf einen Anstieg der Unternehmensinvestitionen zurückzuführen ist. Wir erwarten den Arbeitsmarktbericht in dieser Woche mit einer Arbeitslosenquote von deutlich unter 4 % und einem Lohnanstieg, der endlich die Inflation übertrifft. Der Kontrast zur stagnierenden europäischen Wirtschaft könnte den Euro kurzfristig hindern, seinen Aufwärtstrend aus dem Jahr 2023 fortzusetzen.

GBP

Das Pfund Sterling reagierte überraschend gut auf die in der vergangenen Woche veröffentlichten schwachen PMI-Indizes für die wirtschaftliche Aktivität. Es klafft jedoch eine Lücke zwischen diesen Unternehmensumfragen und den tatsächlichen Wirtschaftsdaten, die sich weiterhin als robust erweisen und auf einen angespannten Arbeitsmarkt und eine starke Nachfrage der Verbraucher schließen lassen. Die Erwartungen an die Sitzung der Bank of England in dieser Woche haben sich seit der jüngsten positiven Überraschung in Bezug auf die Inflation abgekühlt, aber die Märkte rechnen immer noch mit einer kleinen Chance auf eine Anhebung um 50 Basispunkte, mit der Gewissheit, dass wir mindestens 25 Basispunkte sehen werden. So oder so wird das Pfund weiterhin stark gehandelt und ist nun die G10-Währung mit der besten Performance im Jahr 2023.

 

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