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Harte Haltung der Federal Reserve stoppt Dollar-Abverkauf

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13 November 2023

geschrieben von
Enrique Diaz-Alvarez

Chief Risk Officer

Die Märkte sind sich immer sicherer, dass der weltweite Zinserhöhungszyklus vorüber ist und beginnen, sich auf Zinssenkungen zu freuen, aber Fed-Vorsitzender Powell klang in einer Rede letzte Woche weniger überzeugt.

A
ls Reaktion darauf stiegen die Anleihezinsen erneut und Währungen korrigierten teilweise kürzliche Bewegungen, da der Dollar gegen fast jede große Währung aufgewertet wurde. Überraschenderweise hielten sich Aktienkurse allgemein gut, was darauf hindeutet, dass Powells Aussagen von den Märkten nicht voll umfänglich übernommen wurden.

Der monatliche CPI-Inflationsbericht in den USA ist mittlerweile der wichtigste Wirtschaftsindikator weltweit, aber die Oktoberdaten der nächsten Woche, die am Dienstag veröffentlicht werden, sind angesichts der straffen Haltung von Powell noch wichtiger. Die Märkte gehen von einer monatlichen Kerninflation nahe der jährlichen Inflationsrate von 3-4% aus. Jede positive oder negative Überraschung wird einen Einfluss auf die Devisenmärkte haben. In Großbritannien wird es eine ungewöhnlich datenreiche Woche, mit der Veröffentlichung des Arbeitsmarktberichts am Dienstag und der Veröffentlichung der Oktober-Inflation am Mittwoch. Ein wichtiger, aber verzögerter September-Wert zur Industrieproduktion in der Eurozone am Mittwoch wird die Handelswoche abrunden.

EUR

Die vergangene Woche war ruhig in der Eurozone, mit wenig nennenswerten Nachrichten, weder auf wirtschaftlicher noch auf politischer Ebene. Die Märkte preisen fast eine vollständige Senkung bis April nächsten Jahres ein, die EZB-Entscheidungsträger äußern sich weiterhin entgegen einer solchen Vorhersage. Verzögerte Datenpunkte deuten weiterhin auf ein stagflationäres Umfeld hin, was es unserer Meinung nach sehr schwierig machen wird, die Zinsen in der Eurozone zu senken.

USD

In der vergangenen Woche gab es kaum nennenswerte makroökonomische Nachrichten, sodass die von Powell wahrgenommene klare Haltung die Aufmerksamkeit der Märkte auf sich zog und die Marktbewegung auf den Devisenmärkten bestimmte. Die Inflationsdaten dieser Woche werden entscheidenden Einfluss auf das deflationäre Narrativ haben, das bereits für das zweite Quartal nächsten Jahres Zinssenkungen der Federal Reserve erwartet; ein Narrativ, gegen das die meisten Fed-Offiziellen selbst Widerstand leisten.
Zusätzlich zum Inflationsbericht werden wir die potenziellen Folgen von Moody’s Herabstufung beobachten. Aufgrund der momentanen US-Schuldenbelastung , hat die Ratingagentur angekündigt, die US-Schuldenpolitik genau zu verfolgen und ggf. die USA entsprechend herabzustufen. Diese Herabstufungen hatten in der Vergangenheit allgemein sehr wenig Auswirkungen, aber diese Nachricht kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Zinsbelastung der US-Regierung eine Billion Dollar übersteigen wird, ohne Aussicht auf ein Ende oder eine konservativere Fiskalpolitik.

GBP

Die in der letzten Woche veröffentlichten BIP-Zahlen für das dritte Quartal bestätigen, dass das Vereinigte Königreich einer Rezession noch immer gerade so entgehen kann. Die Wirtschaft stagnierte im letzten Quartal, vermied jedoch zumindest den Rückgang, den der Markt erwartet hatte. Die monatlichen Zahlen waren etwas positiver, und wir sind weiterhin zuversichtlich, dass die britische Wirtschaft im letzten Quartal des Jahres wachsen wird. Die Arbeitsmarktdaten und die Inflation, die diese Woche veröffentlicht werden, sind in dieser Hinsicht entscheidend. Die Märkte rechnen mit einem weiteren erheblichen Rückgang der Kerninflation auf immer noch hohe 5,8%. Wie beim Dollar kann auch vom Pfund Sterling eine recht starke Reaktion auf eine Überraschung in beide Richtungen erwartet werden.

CHF

Der weitgehende Risk-Off-Modus, der sich innerhalb der Märkte in der letzten Woche zeigte, ermöglichte es dem Schweizer Franken, die meisten seiner Konkurrenten zu übertreffen. Das Währungspaar EUR/CHF scheint seinen Aufstieg zur Parität vorerst gestoppt zu haben und wird fast ausschließlich innerhalb des 0,960-0,965-Niveaus in diesem Monat gehandelt. Wir gehen weiterhin davon aus, dass eine Aufwärtsbewegung des Paares bevorsteht. Trotzdem müssten wir deutlichere Anzeichen für eine Richtungsänderung der Schweizer Nationalbank weg von stärkeren Währungen sehen, um eine solche Vorhersage mit Sicherheit zu vertreten.
SNB-Präsident Jordan wird am Dienstag und Samstag dieser Woche Stellung beziehen. Jedwede Anzeichen, dass die SNB mit der Entwicklung der Inflationsrate zufrieden ist, und ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Unterstützung der Wachstumsaussichten richten könnte, wären bärisch für den Franken, da dies eine Rückkehr zur SNB-Währungsintervention antizipieren könnte.

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