Kursbewegungen treiben Devisen an, Wirtschaftsdaten treten in den Hintergrund
( Lesedauer 2min )
- geh zurück
- Latest
Die größten Bewegungen an den Devisenmärkten gehen nach wie vor von “Carry” Positionen aus. Bei denen eine Niedrigzinswährung, vor allem der Yen, geliehen oder leer verkauft und eine Hochzinswährung gekauft wird, um von der Zinsdifferenz zu profitieren.
In den G10-Ländern bedeutete dies, dass sich die drei großen Währungen (Dollar, Euro, Pfund) kaum bewegten, während der Yen und in zweiter Linie der Schweizer Franken aufwerteten. Unterdessen verloren vor allem Rohstoffwährungen (australischer und neuseeländischer Dollar, norwegische Krone) und Hochzinswährungen in Lateinamerika.
EUR
Unsere Marktprognosen für zwei weitere Zinssenkungen der EZB bis Ende 2024 werden im Juli auf die Probe gestellt, denn der Inflationsbericht für die Eurozone wird veröffentlicht. Nur eine Überraschung nach oben im Inflationsbericht könnte das Tempo der Zinssenkungen verlangsamen. Die in der vergangenen Woche veröffentlichten PMI-Zahlen zur wirtschaftlichen Aktivität waren nicht wirklich positiv. Sie zeigten einen weiteren überraschenden Rückgang und deuten darauf hin, dass die hoffnungsvolle Erholung der Verbrauchernachfrage, die bisher für 2024 erwartet wurde, ins Stocken geraten könnte. Die BIP-Zahlen, die in dieser Woche veröffentlicht werden, werden einen verspäteten, aber genaueren Einblick in den Stand des Wachstums in der Eurozone geben.
USD
Die US-Notenbank wird sich am Mittwoch mit einer Datengrundlage zur US-Wirtschaft befassen die entgegen der angenommen Verlangsamung zeigt.
Angesichts der jüngsten Inflationsdaten, die genau auf dem Zielwert der Fed liegen, ist der Spielraum für Zinssenkungen ab September offen, und wir erwarten, dass Fed-Chef Powell dies auf der Pressekonferenz in dieser Woche bestätigen wird. Dies dürfte den Weg für einen insgesamt schwächeren Dollar ebnen, da die Zinsen einer der Faktoren sind, die den Dollar in den letzten zwei Jahren so teuer machten.
GBP
Alle Augen sind nun auf die Sitzung der Bank of England am Donnerstag gerichtet. Die Entscheidung ist so ungewiss wie keine andere MPC-Entscheidung in den letzten Jahren. Die Märkte preisen eine Zinssenkung mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% ein, während die Prognosen der Ökonomen etwas pessimistischer sind. Wir gehen davon aus, dass die Bank of England die Zinsen senken wird, was die Markterwartungen von zwei Zinssenkungen bis Ende 2024 bestätigt. Aufgrund der relativ hohen Zinsen, des robusten Wachstums und der Aussichten auf eine Verbesserung der Handelsbeziehungen mit Großbritannien bleiben wir für das Pfund Sterling positiv gestimmt.