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Schwacher Dollar nach US-Arbeitsmarktdaten

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11 March 2024

geschrieben von
Enrique Diaz-Alvarez

Chief Risk Officer

Angesichts der deutlichen Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung nähern sich die wichtigsten Zentralbanken zunehmend einer Zinssenkung. Die EZB deutete eine Zinssenkung im Juni an, schloss aber eine vorgezogene Zinssenkung im April nicht gänzlich aus. Die schwachen US-Arbeitsmarktdaten trugen dazu bei, dass die Federal Reserve einen ähnlichen Zeitplan anstrebt. Unterdessen deutet die hartnäckige Inflation in Großbritannien auf eine spätere Senkung der aktuellen Leitzinsen durch die Bank of England hin. Die Währungsentwicklungen der vergangenen Woche spiegelten die Nachrichten der Woche wider, wobei der Dollar gegenüber allen G10-Währungen abwertete und das Pfund Sterling gegenüber dem Euro zulegte. Der große Gewinner der Woche war jedoch der japanische Yen, der aufgrund von Anzeichen, dass die Bank of Japan noch in diesem Monat mit Zinserhöhungen beginnen könnte, deutlich aufwertete.

D
span style="font-weight: 400;">Diese Woche wird für die Einschätzung, dass die Inflation unter Kontrolle ist und die Zentralbanken bereit sind, die Zinsen zu senken, von entscheidender Bedeutung sein, da am Dienstag in den USA der wichtige VPI-Inflationsbericht für Februar veröffentlicht wird. Die Schlüsselzahl wird der monatliche Kernindex sein, bei dem die volatilen Faktoren Lebensmittel und Energie nicht berücksichtigt werden. In der Eurozone ist der Datenkalender ruhig, aber in Großbritannien folgt auf den Arbeitsmarktbericht für Februar am Dienstag der monatliche BIP-Bericht für Januar am Mittwoch, so dass die Woche für das Pfund Sterling sehr volatil werden könnte.

EUR

Die EZB-Sitzung hat den Eindruck hinterlassen, dass Zinssenkungen unmittelbar bevorstehen. Auch wenn diese noch nicht für die nächste Sitzung im April, sondern erst für die übernächste im Juni erwartet werden, bestätigen insbesondere die jüngsten Konjunkturdaten diese Erwartung: Die Einkaufsmanagerindizes haben ihren Tiefpunkt überwunden, stagnieren aber momentan noch. Frankreich, Spanien und Italien übertreffen die Erwartungen dank starker Tourismusumsätze, insbesondere von US-Touristen, und kompensieren damit die bislang sehr schwache deutsche Industrie. Trotzdem bleibt eine große Lücke in der Wirtschaftsleistung jenseits des Atlantiks bestehen, und wir gehen davon aus, dass die Euro-Rallye möglicherweise nur von kurzer Dauer sein wird.

USD

Der Arbeitsmarktbericht fiel etwas schwächer aus als erwartet. Obwohl die Zahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze weiterhin hoch war, stieg die Arbeitslosigkeit merklich an (wenn auch immer noch auf sehr niedrigem Niveau), vor allem waren die monatlichen Lohnzuwächse unterdurchschnittlich, so dass der Dreimonatsdurchschnitt im Jahresvergleich knapp unter 4% lag. Dieser Bericht stützt die Einschätzung der US-Notenbank, dass die Inflation weiter zurückgeht, die Wirtschaftsleistung nicht wieder kräftig anzieht und eine gewisse Straffung der Geldpolitik voraussichtlich ab Juni wieder rückgängig gemacht wird. Obwohl der Dollar an Wert verloren hat, waren die Kursbewegungen minimal, da sich die Zinsdifferenzen zu den anderen G10-Ländern kaum verändert haben und eine Lockerung der Geldpolitik in allen anderen großen Volkswirtschaften mit Ausnahme Japans erwartet wird.

GBP

Der Frühjahrshaushalt war für die Märkte keine große Überraschung, da die darin enthaltenen Konjunkturmaßnahmen bescheiden ausfielen und bereits weitgehend eingepreist waren. Diese Woche werden die Arbeitsmarktdaten und die monatlichen BIP-Zahlen von größerer Bedeutung sein. Der Arbeitsmarkt wird voraussichtlich weiterhin Vollbeschäftigung mit Lohnzuwächsen von über 6% aufweisen. Die Wirtschaft dürfte im Januar auf den Wachstumspfad zurückgekehrt sein. Diese Daten werden bei der Sitzung der Bank of England in der kommenden Woche eine wichtige Rolle spielen. Derzeit gehen die Märkte davon aus, dass die Zinsen erst im August gesenkt werden. Diese relativ hawkische Haltung bietet dem Pfund Sterling eine solide Unterstützung.

CHF

In der vergangenen Woche schnitt der Schweizer Franken im Vergleich zu den meisten G10-Währungen schlechter ab, wenngleich er sich gegenüber dem Euro kaum veränderte. Die Inflationsdaten für Februar überraschten leicht mit einem Rückgang der Gesamtinflationsrate auf 1,2% und der Kerninflationsrate auf 1,1%. Dies ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass es hinsichtlich der Gesamtentwicklung der Inflation deutliche Fortschritte gibt. Beide genannten Inflationsraten bleiben innerhalb der Zielvorgabe von 0-2% und sind auf dem niedrigsten Stand seit über zwei Jahren.
Nach der Bekanntgabe der Ergebnisse schwächten sich die Erwartungen zugunsten niedrigerer Zinssätze ab, da sowohl in- als auch ausländische Nachrichten für eine Verzögerung der Zinssenkungen sprachen. Derzeit wird eine Zinssenkung im März mit einer Wahrscheinlichkeit von 1:5 erwartet. Die Wahrscheinlichkeit hat sich im Vergleich zur letzten Woche verschlechtert. Zuvor lag sie bei 50:50. Obwohl am Donnerstag die Erzeuger- und Einfuhrpreise für Februar veröffentlicht werden, wird in dieser Woche das Hauptaugenmerk auf anderen Nachrichten liegen. Wir empfehlen dennoch, diese Preise im Auge zu behalten.

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