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Sinkende Zinssätze lassen Finanzmärkte feiern

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4 December 2023

geschrieben von
Enrique Diaz-Alvarez

Chief Risk Officer

Die Zentralbanken erklären die Inflation nach und nach als größtenteils überwunden, was zur Folge hat, dass immer mehr Geld in risikoreichere Kapitalanlagen fließt. Die Preise von Aktien und Anleihen profitierten von einem Zuwachs im November und der Zehnjahresdurchschnitt der US-Staatsanleihen sank vom zwischenzeitlichen Höchstwert von 5% auf weniger als 4,2% zum Marktschluss am Freitag. Auch in der letzten Woche verlor der Dollar weiterhin an Wert.

D
ie bemerkenswerteste Veränderung, die die vergangene Woche mit sich brachte, war der Wertverlust des Euros im Vergleich zu allen anderen großen Währungen. Grund dafür ist die Sorge der Anleger vor den Auswirkungen der dortigen rückläufigen Inflation und einer möglichen Rezession. Im klaren Gegensatz dazu steht die momentane Entwicklung des britischen Pfund, das weiterhin vergleichbar stark an Wert gewinnt. Dies ist auf den anhaltenden Optimismus der Märkte, dass die momentan hohen Zinssätze in den britischen Märkten von längerer Dauer sein werden als anderswo, zurückzuführen.

Die eigentliche Frage für die Finanzmärkte besteht nun darin, ob die Zinsen sowie der Wert des Dollars zu schnell und zu stark gefallen sind. Die in dieser Woche erwarteten Arbeitsmarktdaten aus den USA werden den Märkten und der US-Notenbank Federal Reserve bei der Antwort auf diese zu Hilfe kommen. Zusätzlich zu dem JOLTS-Bericht am Mittwoch wird der Lohnbericht einen starken Impuls senden, denn nach den Streiks in der Automobil- und Unterhaltungsbranche kehren die betroffenen wieder an ihre Arbeitsplätze zurück. Darüber hinaus wird die Lohnzuwachsrate in letzterem Bericht aussagekräftig sein. Innerhalb der Eurozone wird der Fokus auf den Einzelhandelsumsätzen aus dem Oktober liegen, um einen Eindruck über die Konsumausgaben im letzten Quartal des Jahres 2023 gewinnen zu können.

GBP

Hohe Zinssätze, eine hawkische Haltung der Bank of England sowie die Aussicht auf mögliche Konjunkturhilfen dank der bevorstehenden Wahl im nächsten Jahr haben dem Pfund zu einer starken, und deutlich besseren, Entwicklung im Vergleich zu allen anderen europäischen Währungen verholfen. Aufgrund der wenigen bedeutsamen Wirtschaftsnachrichten gehen wir davon aus, dass das Pfund Sterling in dieser Handelswoche in eng zum Euro gehandelt werden wird.

EUR

Auch die Eurozone stellt keine Ausnahme in dem generell anhaltenden disinflationären Trend dar. Der vorläufige Inflationsbericht für den Monat November zeigte einen stärkeren Fall in den Gesamt- und Kerninflationsraten als zunächst erwartet. Letztere hält sich weiterhin unter der 4%-Marke und somit wird das Ende anhaltender hoher Inflationsraten immer deutlicher. Die Entwicklung der europäischen Wirtschaft ist weiterhin schwach und die besorgniserregenden Zahlen aus China bedeuten, dass die weltweite Nachfrage an europäischen Produkten den Märkten nicht unter die Arme greifen wird. Wir gehen davon aus, dass Zinssenkungen zunächst in der Eurozone zu sehen sein werden. Deshalb glauben wir daran, dass es einen anteiligen Rückgang innerhalb der Euro-Märkte geben könnte.

USD

Die Daten der vergangenen Woche unterstützen die Ansicht, dass sich die US-Wirtschaft langsam aber sicher erholt. Die Inflationsrate bewegt sich inzwischen unterhalb der von der Fed angestrebten Marke, auch wenn die Vollbeschäftigung die inländische Nachfrage antreibt. Der Rückgang der mittelfristigen Inflationsraten und des Werts des Dollars erscheinen uns als etwas zu optimistisch. Dennoch begründet die durchaus vielversprechende Entwicklung der Wirtschaft und die starken Arbeitsmarktdaten keine Leitzinssenkungen in der nahen Zukunft. Der Lohnbericht, der diese Woche veröffentlicht werden wird, sollte diese Vorhersage unterstützen. Die Märkte erwarten eine Erholung der Datenlage von neu geschaffenen Arbeitsplätzen und des Lohnwachstums, nach der eher negativen Überraschung des vergangenen Monats.

CHF

Der schweizer Franken war auch in der vergangenen Woche unter den stärkeren Währungen der G10 und wird nun wieder zu einem 0,95-Niveau innerhalb des CHF/EUR-Währungspaar gehandelt. Bislang scheint die Schweizer Nationalbank der positiven Entwicklung des Franken zu vertrauen, und somit gab es keine Eingriffe seitens der Bank, die einen Einfluss auf den Wert der Währung hätten haben können. Diese Haltung wirkt sich anscheinend insofern auf die inländische Preisentwicklung aus, als dass die Inflationsrate im November unerwartet auf ein Zweijahrestief von 1,4% sank.
Gleichzeitig sollte allerdings bedacht werden, dass eine starke inländische Währung ein potentielles Risiko für ein weiteres Wirtschaftswachstum darstellen kann. Der in der vergangenen Woche veröffentlichte BIP-Bericht des dritten Quartals übertraf jegliche Erwartungen (+0,3 % im Vergleich zum Q2 und +0,1% Übereinstimmung). Diese Zahlen könnten weiteren Druck auf die SNB, die bisherige Geldpolitik Anfang des kommenden Jahres zu ändern, verringern und die mittelfristige Entwicklung der schweizer Währung unterstützen.

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